Ametrabad und wie ich dort gelandet bin

  • Geschichte des Charakters


    Vorwort


    Sie hebt den Kopf etwas, als leise wellen gegen ihr Boot schlagen. Das Lied der Wellen verkündet nichts Gutes, vorsichtig legt sie die Feder zur Seite und steht auf. Die Nachtluft ist fisch und klar, mit einem Hauch von Sturm. Ihre Augen schweifen über den Himmel, dunkle Wolken verstecken die Sterne.


    Jenes Grinsen auf ihrem Gesicht ist ein seltener und wilder Anblick geworden, leise lässt sie sich ins Wasser gleiten und schwimmt unter der Oberfläche auf die stärker wogenden Wellen zu. Es wird eine großartige Nacht werden! Dann hallt der erste Donner über das weite Meer.



    Memoiren


    Nun wie schreibt man seine Eigene Geschichte? Ich entschuldige mich bei jedem Leser, mein Talent liegt definitiv nicht in diesen Dingen.


    Ich möchte mich einmal vorstellen, ich bin eine Meerjungfrau oder eher war eine. (In der Sprache der Landwesen) Meine Art selbst hatte für sich keinen Namen wir waren halt einfach wir. Andere Unterwasserwesen nannten uns so etwas wie Kristallvolk. Wir lebten in Amethyst-Höhlen, Wäldern und Feldern Unterwasser. Leider war dieser Ort nicht von Dauer, mein Volk, genau genommen mein Vater, verlor unsere Kristalle an ein mächtiges Unterwasserwesen. So kam es das ich nun ein Volk retten sollte. Mich zu Opfern für seinen Weiterbestand.


    Ist großartig nicht? Komm geh in den Tod zum Wohle aller… Nun ich fand das nicht so toll, warum auch? Mein Vater macht den Strudel (Mist) und ich soll ihn ausbaden?


    Das Wesen wollte jedoch nicht meinen tot im herkömmlichen Sinne, es wollte Identität. Meine Flosse, meine Art zu schwimmen, mein Leben Unterwasser also kurz um alles, was mich als mich ausmacht. So dachte ich damals.


    So viel zur Kurzfassung der Vorgeschichte.


    Nicht ganz freiwillig wurde aus mir also ein Wesen, das den Menschen ähnlicher ist als meiner eigenen Art. Geblieben sind mir nur ein paar Schuppen und ein etwas längerer Atem Unterwasser. Ich hoffe mein Vater ist zufrieden mit seiner Entscheidung. Ich habe seit meiner ersten Nacht an Land keinen von meinem Volk mehr gesehen.


    Meine Verbindung und Liebe zum Wasser bleibt und auch mein Herz gehört der Tiefensee.

    🌊🐟🐚🐬🐳

  • (( Hier noch mal ein neuer Teil der Story. Bitte nicht wundern das Zeit und perspektive Wechseln.))


    Meerjungfrau
    Sie löste die Schnalle ihrer Rüstung und nahm den eleganten Brustpanzer ab. Orange Sandkörner rieselten auf die Holzbohlen unter ihr. "Ich dachte immer ich kenne Sand..." murmelte sie leise und entledigte sich noch den Beinschienen. Dieser Wüstensand drang ihr immer in jede Spalte der Rüstung und juckte schrecklich unter ihren Schuppen. Ein leben unter und über Wasser zu führen hatte Konsequenzen, wie sich Sand aus den Haaren bürsten zu müssen.


    Eine Meerjungfrau freundet sich mit einem Kupferkönig aus einer Wüste an. Was war nur in sie gefahren, murrend setzt sie sich an die Kante ihres Hausbootes und seufzte.

    Wer hätte das Ahnen können, eine verfluchte Meerjungfrau die nun ihr leben an Land hätte fristen sollen zur Fürstin eines kleinen Unter und Überwasserreiches wird.

    Ihre Augen folgten der Bewegung der Wellen, wie sie an das Boot schlugen und dort Brachen. So viele Wesen hatte sie hier kennen gelernt und die wenigsten von ihnen waren Menschen.


    Und nun Besuchte sie diesen König in seinem unterirdischen Lebensraum. Ein Ort der ihr zur hätte sein müssen. Warm unter der Erde ohne Sonne aber komischer weise war er es nicht.

    Die Zahnräder, die Maschinen es war so ganz anders, als die Dinge die sie kannte.

  • Der Name



    Sie ruhte am Grund des Meeres und beobachtete die Wellen über sich, wie sie sich auftürmten und brachen. Dort lag sie nun, die Fürstin der Unterwasserwelt im düsteren Teil ihres feuchten Reiches. Das Seegras bewegte sich im Einklang mit der Strömung und neigte sich vor den langen Tangfäden. Kleine Fische huschten umher, flohen vor der großen Seekuh, die ihren Hunger am Meeresgras stillte.


    Einst hatte man sie Prinzessin oder Erbin genannt, doch jetzt schien ihr das alles so fern und lange her zu sein, weit entfernt von diesem Leben. Erinnerungen drängten sich an sie heran - Erinnerungen an ihre Familie, an Freunde, die sie einst hatte. „Namen haben Macht!“, ein Satz, der oft fiel, als sie alle zusammen in einem Amethystbett lagen. Damals hatte sie ihren Namen leichtfertig und unüberlegt verwendet. „Such dir einen anderen aus, einen der passt, aber nicht deinen echten“, hallte die Stimme eines längst vergangenen Freundes in ihrem Geist wider.


    Welle um Welle brach über ihr herein, als nun auch ein dumpfes Grollen an ihre Ohren drang. Blitze erleuchteten den Himmel über dem Meer, erreichten jedoch kaum den Meeresgrund. Ihre Gedanken wanderten erneut zurück zu der Zeit, als sie aus ihrer Welt gerissen worden war. „Ich traue mich kaum, an die Zeit danach zu denken“, murmelte die Meerjungfrau in das kühle Wasser hinein.


    Einen neuen Namen zu wählen, würde wohl niemandem leichtfallen. Für eine Weile war sie namenlos über dem Wasser gewandelt, bis zu dem Tag, als ein Mensch sie lachend „Ignis“ genannt hatte. Ignis, ein altes Wort in irgendeiner Sprache für Feuer oder Flammen. Sie hatte nie viel gefürchtet, aber allein der Gedanke an Feuer ließ Ignis erschaudern. Wärmende Lagerfeuer oder helle Lampen waren ihr vertraut, doch die grellen, riesigen Monster, die Menschen oder andere Wesen manchmal erschufen, versetzten sie in Panik. Wie konnte man diese alles verschlingenden Bestien so bewundern? Das würde sie nie verstehen.


    Es krachte über ihr, Blitz und Donner vereint. Ignis erhob sich vom Meeresgrund. Beim Durchbrechen der Wasseroberfläche ließ ein Blitz ihr Amethystendiadem aufleuchten.